Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hat verschiedene wissenschaftliche Begleituntersuchungen zu unserer Biogasgewinnung aus Naturschutzgras gefördert. Im BfN-Projekt lag zunächst der Schwerpunkt auf dem ökonomisch-ökologischen Gleichgewicht. Unter "Naturschutzgras und Biogas" wurde das Thema der Effizienzsteigerung vertieft.
Das BfN förderte seit August 2005 für drei Jahre ein wissenschaftliches Begleitprojekt zum Thema Grünlandmanagement und Biogaserzeugung am Beispiel "Mittleres Delmetal" als Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (F&E-Vorhaben).
Bundesweit stellt sich folgendes Problem: Viele Feuchtgründlandflächen stehen unter Naturschutz. Um die ursprüngliche Artendiversität zu erhalten oder aber nach intensiver landwirtschaftlicher Nutzung zu regenerieren ist eine gezielte Bewirtschaftung nötig.
Eine gezielte Bewirtschaftung der Feuchtgrünlandflächen im Sinne des Naturschutzes ist von der konventionellen Landwirtschaft kaum noch zu leisten:
- Durch Naturschutzauflagen ist die Futterqualität des Mahdguts für konventionelle Landwirte zu gering. Erschwernisausgleiche werden aufgrund der Haushaltslagen der Naturschutzbehörden nicht mehr gezahlt.
- Durch Aufgabe von Viehbetrieben oder reiner Stallhaltung ist eine extensive Beweidung nicht mehr möglich.
- Zunehmende Maschinenstärken und -gewicht führen zur Unbefahrbarkeit oder schädigen die Flächen.
Zur Entwicklung von Lösungen unterstützt das BfN das Projekt des BUND.
Naturschutz und Wirtschaftlichkeit bestmöglich in der Praxis zu vereinen, dafür soll mit dem Projekt ein fundiertes und wissenschaftlich überzeugendes Konzept begründet werden. Hierfür spielen z.B. Mahdzeitpunkte, von diesen beeinflusste faunistische und botanische Zeigerarten, Nährstoffgehalt der Grünschnitte eine Rolle.
Mit einem solchen Ansatz könnte auch konventionellen Bauern eine ökonomisch interessante Alternative zur Bewirtschaftung von Grenzertragsflächen aufgezeigt werden. Vielleicht lassen sich so auch eventuell bestehende Konflikte zwischen konventioneller Landwirtschaft und Naturschutz verringern.
Im Projektantrag sind acht Ziele konkreter ausformuliert (pdf, 55 KB).
- In 2008 konnte in Abhängigkeit von der Substratqualität eine gute bis sehr gute Ergebnisse bei der Gasausbeute (bis zu 500 m3 pro Tag) erzielt werden.
- Auch die Ernte 2008 konnte trotz suboptimaler Witterung durch Veränderungen am Ernteablauf optimal durchgeführt werden.
- Im zweiten Halbjahr 2008 lief die Anlage kostendeckend.
Endberichte 2008 :